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Ein Lohn zum Leben in der Ostschweiz

Syna Ostschweiz und zahlreiche Arbeitnehmerverbände und Organisationen aus den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden lancieren gemeinsam eine Petition für einen Mindestlohn von 23 Franken in der Stunde in sämtlichen Branchen.

Das Leben in der Schweiz wird immer teurer. Jahr für Jahr steigen Krankenkasse, Wohnungsmieten, Heiz- und Nebenkosten und das soziale Leben kostet mehr. Mit der überdurchschnittlichen hohen Teuerung können in vielen Branchen die Löhne nicht mehr mithalten. In den Ostschweizer Kantonen arbeiten zahlreiche Vollzeitbeschäftigte im Detailhandel, in Coiffeursalons, der Landwirtschaft oder im Dienstleistungssektor zu Tieflöhnen, von denen sie nicht leben können. Allein im Kanton St. Gallen sind fast 14'000 Menschen für weniger als 23 Franken pro Stunde beschäftigt, im Thurgau sind es 9'900 und im Appenzell Ausserrhoden 900. Demnach arbeiten in der Ostschweiz mehr als 25'000 Menschen, deren Einkommen nicht für den Lebensunterhalt reicht. Eine Caritasstudie aus dem Jahr 2022 belegt, dass 15,4 Prozent* der Bevölkerung im Kanton St. Gallen unter der Armutsgrenze lebt.

Unwürdig und belastend für das soziale Leben

Wenn der Lohn nicht zum Leben reicht, müssen Arbeitnehmende einen Zweitjob annehmen oder Sozialhilfe in Anspruch nehmen. Das ist nicht nur unwürdig und gesundheitsgefährdend für die Betroffenen, sondern auch belastend für deren Familien. «Das darf nicht sein! Wer arbeitet sollte von seinem Lohn ein würdiges Leben führen können.» Darin sind sich Syna Ostschweiz und zahlreiche Arbeitnehmerverbände und Organisationen einig. In einem der reichsten Länder der Welt sollten anständige Löhne eine Selbstverständlichkeit sein. Mit einem Mindestlohn ist sichergestellt, dass das Einkommen zum Leben reicht. Ausserdem sorgt er für mehr Lohngleichheit im Tieflohn-Segment, wo vor allem Frauen arbeiten. Zudem steigert er die Kaufkraft, was bei der aktuellen Wirtschaftslage besonders wichtig ist. Die Verbände und Organisationen der Kantone St. Gallen, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden lancieren nun gemeinsam die Petition «Ein Mindestlohn für die Ostschweiz». Darin fordern sie für sämtliche Branchen einen Mindestlohn von 23 Franken in der Stunde. Der Mindestlohn, dessen Höhe sich auf einen Entscheid des Bundesgerichts stützt, ist kein Luxus, sondern das absolute Minimum für ein würdiges Leben. 

Die Mindestlohn-Kampagne startet mit einer Medienveranstaltung am 22. März. Danach sind drei Ostschweizer Aktionstage mit Standaktionen am 1. April, 1. Mai und am 1. Juni in Frauenfeld, Kreuzlingen, Weinfelden, Arbon, Herisau, St. Gallen, Rorschach, Wil, Buchs und Rapperswil geplant.

* Fehler im Artikel bei gedruckter Form (Ausgabe Syna Magazin 02/2023): 21 Prozent. 

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